19. Januar 2017

Schneeshooting

Schneeshoting Bilder und warum es manchmal besser ist, nicht am falschen Ende zu sparen…

Als ich vor einigen Tagen bei Facebook nach einem Paar für ein spontanes Schneeshooting gesucht habe, hätte ich niemals mit so eingem großen Interesse gerechnet. Es fiel mir nicht leicht, mich für ein Paar zu Entscheiden, doch mein Gefühl sagte mir, dass Yvonne & Sven die richtigen für dieses Shooting seien. Mein Gefühl enttäuschte mich – typisch weibliche Intuition – gottseidank nicht. Die beiden sind seit 7 Jahren ein Paar, seit 2,5 Jahren

verheiratet und stolze Eltern ihres Sohnes. Sie sind so vertraut miteinander, dass ich absolut überwältigt von ihrer Liebe war. Alles scheint perfekt, doch es gibt eine Situation in ihrem Leben, die ein riesen großer Reinfall war: die Wahl des richtigen Hochzeitsfotografen.

Yvonne war so lieb, ihre Geschichte mit euch zu teilen. Sie brach mir wirklich das Herz.

Wir haben uns riesig darüber gefreut, als klar war, dass wir bei diesem Shooting dabei sein durften! Wir gehen nur noch zu Fotografen, die uns aus guten Gründen empfohlen werden.
In der Vergangenheit hatten wir leider wenig Glück mit guten Fotografen. Ob es ein schlechter Studiofotograf war, der in unseren Augen überhaupt kein Händchen für Fotografie hatte, oder ein noch schlechterer freier Fotograf war, der behauptet hat, er sei das non plus Ultra, da es ja, ich zitiere, „wenig Fotografen gibt, die ihren Bereich auch studiert haben“. Ausgerechnet an einem der wichtigsten Tage unseres bisherigen Lebens, ereilte uns dieses Unglück… Unsere Hochzeit
🙁

Im Vorfeld waren wir lange auf der Suche nach einem tollen Fotografen, wir haben im Netz auf verschiedenen Foren unser Vorhaben gepostet und auf tolle Angebote gehofft. Zahlreiche Angebote erreichten uns auch. Wir waren offen für alles und hatten keine strikten Vorstellungen. Es sollten nur nicht wieder diese „Standart“ Bilder werden. 
Nachdem wir uns einige Fotografen angesehen hatten, entschieden wir uns hauptsächlich aus Kostengründen für einen Fotografen der preislich mit 800 EUR für den ganzen Tag absolut im Durchschnitt lag. Das Portfolio überzeugte uns an und für sich. Wir wussten natürlich auch, dass nicht nur der Fotograf zu schönen Bildern beiträgt, sondern auch der Mensch vor der Kamera, die Atmosphäre und die Umgebung. Er verkaufte sich sehr gut, indem er mit seinem Studium prahlte und uns klar machte, dass Aufnahmen in der Kirche etwas ganz besonderes sind, diese könne nicht jeder Fotograf. „Sowas muss geübt sein, besondere Lichtverhältnisse einfangen und vorallem den besonderen Augenblick“. Als absolute Laien waren wir davon überzeugt, das Richtige zu tun. Gesagt, getan, gebucht.

Am Hochzeitstag ging es dann schon los.  Er begleitete uns vom Standesamt bis zur Feier. Ganze 10 Stunden! Als ich ihn an diesem TAG fragte, ob er das ein oder andere Makel retuschieren könne, kam schon die erste Hürde. „Das wäre nicht so einfach, sowas lässt sich eigentlich sehr schwer darstellen!“ NA TOLL! Grade an diesem Tag spielten die Hormone verrückt und ein unangenehmer Begleiter wollte mit auf die Hochzeit. „Egal“ dachten wir uns, das wird schon irgendwie gehen…
Wir hatten traumhafte Voraussetzungen:
 7 wunderschöne Brautjungfern (in identisch tollen Kleidern) samt Anhang, der sich auch zeigen lassen konnte. Eine tolle Kulisse (Altenberger Dom) und für das After-Wedding Shooting, da es an unserem Tag leider geregnet hat, auch traumhaftes Wetter – strahlender Sonnenschein! Wir hatten unheimlich viele Ideen mit eingepackt und diese versucht umzusetzen. Durch unsere tolle Familie und unsere treuen Freunde, waren wir uns sicher, das muss Perfekt werden!

Naja, leider ging alles anders aus. Wir warteten endlos lange auf die ersten Bilder. Auf Emails wurde teilweise gar nicht oder völlig verspätet geantwortet. Der Fotograf kam leider nicht aus unserer Ecke. Dann kam der erste Schub auf CD Zuhause an. Ganz nervös und voller Vorfreude setzten wir uns sofort mit der Familie zusammen und schauten uns die Bilder an. Die ersten Tränen flossen, leider nicht vor Glück! Ich konnte nicht fassen, wie schlecht die Bilder geschossen waren: falscher Winkel, furchtbare Bearbeitung oder einfach gar keine Bearbeitung, von Retusche wollen wir gar nicht erst anfangen… Nachdem wir dann voller Entsetzenanfragten, ob er uns die Rohdateien geschickt hat, kam erstmal lange keine Antwort. Irgendwann kamen Entschuldigungen über Entschuldigungen an, ein Kollege hätte die Arbeiten versehentlich gelöscht, man würde jetzt das Wochenende durcharbeiten um das aufzuholen, dann war plötzlich alles gelöscht und dann war’s fast fertig, wir wurden immer wieder aufs Neue vertröstet und waren schon nicht mehr gut anzusprechen. Letztendlich Kontaktabbruch. Keine Meldung mehr, kein Lebenszeichen, wir waren mit unserer Energie so am Ende und sowas von enttäuscht, dass wir es dabei beließen. Wir wollten keinen gerichtlichen Rosenkrieg, der uns die schönen Momente ja doch nicht wieder geben würde.
Fazit: 
Wir haben Hochzeitsbilder, aber bis heute keins gerahmt, der Fotograf wurde selbstverständlich nicht bezahlt.

Daraus gelernt haben wir definitiv nicht am falschen Ende zu sparen. Man gibt sich so viel Mühe für diesen besonderen Augenblick, möchte die Momente einfangen und in vielen Jahren noch davon träumen, die Fotos rausholen und sich zurück erinnern. Sei es die Hochzeit, Taufe, Geburtstag, die Geburt, der Partner, der Urlaub oder sonst was! Am Ende bleiben nur die Bilder als Erinnerung, alles andere verblasst mit der Zeit. Wir würden diesen Fehler nie wieder begehen! Daher können wir nur jedem ans Herz legen: gute Arbeit hat nun mal seinen Preis!
Und letztendlich werdet ihr mit traumhaften Bildern belohnt.
Das kann euch niemand wieder nehmen, nicht mal das immer schlechter werdende Gedächtnis 😉

 

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